Titisee-Neustadt, 25. Januar 2024 – Trotz verschiedenster Herausforderungen auf internationaler Ebene ist die Testo SE & Co. KGaA weiterhin auf Wachstumskurs. Bei der diesjährigen Jahrespressekonferenz präsentierte Prof. Burkart Knospe, der Vorstandsvorsitzende der Testo, die aktuellen Zahlen für 2023. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im kommenden Jahr im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Burkart Knospe,
der Vorstandsvorsitzende der Testo, blickt zuversichtlich auf das Jahr 2024. © Testo
Bei der alljährlich zu Beginn des Jahres stattfindenden Jahrespressekonferenz hat Burkart Knospe, der Vorstandsvorsitzende der Testo SE & Co. KGaA, den Vertretern der regionalen Standort- und Wirtschaftspresse am Donnerstag in Titisee-Neustadt einen Überblick über die Geschäftsentwicklungen des vergangenen Jahres 2023 gegeben.
Unter dem Strich wurde bei einem Konzernumsatz von 452 Millionen Euro ein Wachstum von +5,8 Prozent erzielt. Zum Vergleich: 2022 lag der Umsatz noch bei 427,3 Millionen Euro. „Hinter uns liegt ein weiteres Jahr mit sehr guten Umsätzen. Wir sind erneut gewachsen und haben in den meisten Gesellschaften der Testo ein sehr solides Ergebnis erzielt“, erklärte Burkart Knospe. Damit reihe sich 2023 in eine lange Reihe an Jahren des Wachstums ein.
Etwas differenzierter geriet der Blick auf die einzelnen Geschäftsfelder des Konzerns. Der Bereich „Instrumentation“, der für 57 Prozent des Umsatzes verantwortlich ist, konnte +1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr abschließen. „Wir haben gemerkt, dass an das herausragende Wachstum des Jahres 2021 nicht anschließen konnten“, so Knospe. Das derzeit eher niedrige Thermografie-Geschäft wird jedoch über die guten Umsätze im Bereich Kältemesstechnik kompensiert, die auch im Bereich der Installation und Wartung von Wärmepumpen eingesetzt werde. Hier zahle sich aus, sagte Knospe weiter, dass Testo auf viele verschiedene Geschäftsmodelle baue, die sich gegenseitig stützen. „Handwerker im Heizungsbau brauchen unsere Messtechnik, sei es im Bereich von fossilen Heizsystemen oder bei der Wärmepumpe.“
Seit der Ausgründung der Testo Solutions GmbH hat sich die jüngste Tochtergesellschaft sehr erfreulich entwickelt. Die Testo Solutions GmbH mit Sitz in Titisee-Neustadt besteht seit September 2022 und beschäftigt mittlerweile 75 Mitarbeiter, die sich um die Transformation der Testo vom Hersteller von Messinstrumenten hin zu einem Anbieter von digitalen Komplettlösungen aus Sensorik, Software und Servicedienstleistungen kümmern. Diese digitalen Qualitätsmanagementsysteme kommen vor allem in der Lebensmittelbranche (Einzelhandel, Restaurants, Systemgastronomie), sowie in der Pharmaindustrie zum Einsatz. Mit +31,5 Prozent Wachstum zeigte sich Burkart Knospe im Großen und Ganzen stolz und zufrieden.
Auch die Testo Industrial Services GmbH mit Sitz in Kirchzarten, hat mit +13,2 Prozent Wachstum und einem Umsatz von knapp 140 Millionen Euro ein sehr erfolgreiches Jahr mit zweistelligem Wachstum sowohl in Deutschland als auch in den internationalen Märkten, hinter sich. Auch für das neue Jahr, in dem das 25-jährige Bestehen des Unternehmens gefeiert wird, wird mit einer positiven Geschäftsentwicklung geplant. Auch die Mitarbeiterzahl soll bei der Tochtergesellschaft, die sich als Dienstleisterin um die Kalibrierung und Justierung von Messtechnik kümmert, entsprechend des Wachstums weiter steigen.
Nach sehr starken Jahren musste die Testo Sensor GmbH mit Sitz in Lenzkirch einen minimalen Umsatzverlust hinnehmen. Mit einem Umsatz von rund 20 Millionen Euro stagniert die Entwicklung in etwa auf dem Wert des Vorjahres. Hier machte sich die Verunsicherung auf den Märkten für Heizungstechnik bemerkbar. Sensoren der Testo Sensor sind häufig in Heizungen verbaut, die im vergangenen Jahr von der Zurückhaltung der Kunden betroffen waren. Der Rückgang im Heizungsgeschäft konnte jedoch von guten Entwicklungen in den Bereichen Biomasse und Wärmepumpen weitgehend ausgeglichen werden.
Weltweit beschäftigt der Testo-Konzern inzwischen knapp 3700 Mitarbeiter, davon gut 1500 an den Standorten in Titisee, Lenzkirch und Kirchzarten. Hinzu kommen etwa 40 Mitarbeiter am Standort Berlin, wo im Stadtteil Charlottenburg ein Standort besteht, der sich ausschließlich mit Softwareentwicklung beschäftigt und die Softwareentwickler in Titisee und im chinesischen Shenzhen ergänzt.
Mit Blick auf die zunehmende Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, nimmt die eigene Ausbildung einen zunehmenden Stellenwert ein. Testo beschäftigt derzeit 167 Auszubildende und Duale Studierende in der Region, gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Ausbildungsquote liegt damit bei deutlich über 10 Prozent. „Die Zahl der Bewerbungen übersteigt stets die Anzahl offener Stellen“, erklärt Ann-Kathrin Weiß, die im vergangenen Jahr die Verantwortung für das Personalressort übernommen hat. „Beliebte Berufe sind unter anderem der Studiengang DH-International Business und verschiedene IT-Studien- und Ausbildungsgänge. Neu ist auch der Ausbildungsberuf Chemielaborant, für den wir zunächst die passende Infrastruktur schaffen mussten“, sagt Weiß.
Ann-Kathrin Weiß
hat im vergangenen Jahr die Verantwortung für das Personalressort übernommen.
Sehr gute Erfahrungen hat die Testo zudem mit dem neuen Arbeitszeitmodell „New Work@Testo“ gemacht. Das vor knapp einem Jahr eingeführte Modell gibt den Mitarbeitern der Testo weitgehende Freiheiten, um im Homeoffice zu arbeiten. Daneben gibt es jedoch dienstags und mittwochs zwei sogenannte Präsenztage, an denen alle Mitarbeiter vor Ort sind. „Wir möchten, dass Testo erlebbar bleibt. Wir haben eine positive und besondere Unternehmenskultur geschaffen, die auch von unseren Mitarbeitern sehr geschätzt wird. Das wollen wir uns bewahren und auch zwischenmenschliche Kommunikation ermöglichen, die zuhause am Schreibtisch so nicht möglich wäre“, erklärte Burkart Knospe.
Das Jahr 2024 wird bei Testo einen Schwerpunkt auf Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) haben. So wird es vor allem in den Bereichen Marketing und Vertrieb Fortschritte geben. Im Vertrieb werden Webseite und Webshop eine wichtige Rolle einnehmen. Auch der Außendienst verändert sich komplett: Waren die Vertriebler in der Vergangenheit viel unterwegs auf den Straßen und vor Ort bei den Kunden, so setzt Testo heute auf ein Hybridmodell aus digitaler Kommunikation und persönlichem Kontakt. Das sei nicht zuletzt auch der Wunsch vieler Kunden, erklärte Burkart Knospe.
Auf das Jahr 2024 blickt der Testo-Vorstandsvorsitzende verhalten optimistisch. „Aktuell planen wir weiterhin mit einem stabilen Umsatzwachstum von mindestens +5 Prozent“, sagte Burkart Knospe zum Abschluss der Jahrespressekonferenz. Der nächste Meilenstein wird in den nächsten Wochen mit dem Spatenstich für das neue Produktionswerk in Portugal stattfinden, das ab 2025 in Betrieb gehen wird.
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Testo mit Hauptsitz in Titisee-Neustadt im Hochschwarzwald ist weltweit führend im Bereich portabler und stationärer Messlösungen. In 37 Tochtergesellschaften rund um den Globus forschen, entwickeln, produzieren und vermarkten rund 3.700 Mitarbeiter für das High-Tech-Unternehmen. Der Messtechnik-Experte überzeugt weltweit Kunden mit hochpräzisen Messgeräten und innovativen Lösungen für das Messdatenmanagement von morgen. Produkte von Testo helfen Zeit und Ressourcen zu sparen, die Umwelt und die Gesundheit von Menschen zu schützen und die Qualität von Waren und Dienstleistungen zu steigern.
Ein durchschnittliches jährliches Wachstum von über 10 Prozent seit der Gründung 1957 und ein aktueller Umsatz von über 452 Millionen Euro zeigen eindrücklich, dass Hochschwarzwald und High-Tech-Systeme perfekt zusammenpassen. Zum Erfolgsrezept von Testo gehören auch die überdurchschnittlichen Investitionen in die Zukunft des Unternehmens. Etwa ein Zehntel des jährlichen Umsatzes weltweit investiert Testo in Forschung & Entwicklung.